Gummiringe und Eintagsküken im Storchenmagen

Die Nawi-Plus-Kinder der 5. Klassen trafen sich an einem Freitag im März nach der sechsten Stunde, um nach Bornheim zum Storchenzentrum zu fahren. Dort angekommen, teilten wir die Gruppe auf.

 

Die eine Hälfte begleitete zuerst Frau Lehmann auf einer kleinen Rundtour durch das Storchendorf Bornheim. Wir zählten die Storchennester auf den Häusern, die wir auf dem Weg zur Pflegestation der Störche fanden. Es waren viele – 20 Stück!
In der Pflegestation sahen wir viele körperlich eingeschränkte Störche. Frau Lehmann zeigte uns, wie die Tiere mit toten Küken und Fisch gefüttert werden.

Die Störche nahmen sich ein totes Küken aus dem Eimer, trugen es zu einem Wasserbecken und zogen das Küken ein paarmal durch kaltes Wasser, bevor sie es herunterschluckten. Wir erfuhren, dass das Tötungsverbot von männlichen Küken zwar einerseits ein Erfolg für den Tierschutz ist, jedoch andererseits dazu führt, dass es Auffangstationen an diesen wichtigen Futtertieren mangelt, die nun aus anderen Ländern importiert werden müssen.

Währenddessen untersuchte die andere Hälfte unserer Gruppe mit Herrn Borlinghaus Storchen- und Greifvogelgewölle mit Binokularen (Stereolupen). Gewölle sind Speiballen, die über den Schnabel ausgewürgt werden. Sie enthalten die unverdaulichen Reste von Beutetieren.

Wir fanden kleine Knochen von Mäusen und die Chitinpanzer-Reste von Insekten. Leider fanden wir auch viele Plastikgummis von Weinreben oder gebündeltem Gemüse in den Gewöllen. Störche sind bei der Futtersuche nicht sehr wählerisch. Das, was sie auf Gemüsefeldern für Würmer halten, sind oft leider Gummiringe.
Zum Abschluss zeigte uns Herr Borlinghaus noch einen präparierten Weißstorch. Auch das war sehr spannend!

Es war eine lehrreiche Exkursion. Wir bedanken uns für den tollen und interessanten Nachmittag.

Adelina B., Mathilda G. und Jona T. (Nawi-Plus-Gruppe von Frau Mengistu)