Das Unsichere muss verteidigt werden/Animierte Zeichnungen nach Kentridge

BK MSS13: Das Thema war inhaltlich abgeleitet von einer Aussage des Künstlers William Kentridge (*1955), einem weißen Südafrikaner aus Johannesburg: „Art must defend the Uncertain.“  Also in unserem Kurs: „Das Unsichere muss verteidigt werden: diskriminierte (herabgesetzte) oder marginalisierte (an  den Rand gedrängte) Menschen: drinnen oder draußen?“

Auch technisch lehnen sich die animierten Zeichnungen an Kentridge an: Zeichnungen entstehen assoziativ, werden fotografiert, an einzelnen Stellen ausradiert, neu gestaltet, wieder fotografiert, wobei die Spuren des Vorangegangen sichtbar bleiben. Aus den Fotografien wird ein Film entwickelt. Rote und blaue Linien dienen als eine Art Gedankenlinien wie schon bei Kentridge. — Und dennoch sind hier eigenständige neue Arbeiten entstanden.

Erläuterungen zur Video 1

Das Problem bei dem Thema Rassismus ist, dass die Diskussion (in Folge eines oftmals dramatischen Ereignisses) wieder aufflammt und sich die Menschen aktiv damit beschäftigen, das Interesse aber recht schnell wieder verschwindet und quasi unter den Tisch gekehrt wird. Dabei ist Rassismus ein allgegenwärtiges Problem, welches täglich extrem viele Menschen auf unserem Planeten betrifft.

Erläuterungen zur Video 2

In dem Film „Catcalling“ wird die alltägliche sexuelle Belästigung durch Zurufe von Fremden in der Öffentlichkeit und deren Auswirkungen auf die einzelne Frau thematisiert. Deutlich wird im Laufe des Films, dass die Kleiderwahl keine Ursache der Belästigung ist und dass Catcalling die betroffenen Frauen langfristig verunsichern und beängstigen.

Erläuterungen zur Video 3

Dieses Video thematisiert die Black-Lives-Matter-Bewegung, welche gegen die rassistische Polizeigewalt kämpft.

Erläuterungen zur Video 4

Wie würde eine Frau – ein weibliches Vergewaltigungsopfer – reagieren, wenn sie auf eine Pro Life Demonstration trifft?

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— keine Beschreibung vorhanden —

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Der Animationsfilm zeigt allgemein die Diskriminierung von Menschen, die sich von der Masse unterscheiden, die anders aussehen, sich anders kleiden oder verhalten. Sie fallen auf, für manche Personen eher negativ.

Expliziert kritisiert der Animationsfilm die Geschlechternormen; z.B. dass sich nur Frauen schminken dürfen, bei Männern wird das als unnormal angesehen.

Männer, die eine „feminine Ader“ ausleben, werden schnell als homosexuell oder Transgender betitelt. Dabei geht es, wenn man Schminke trägt rein theoretisch nicht darum, welches Geschlecht man ist, oder welche sexuelle Orientierung man hat. Es geht eher um eine Leidenschaft/ein Hobby, dass man für sich entdecken kann und ausleben kann.

Die heutige Gesellschaft öffnet sich immer mehr für eine solche Gleichberechtigung von Geschlechtern, aber natürlich auch für Gleichberechtigung von verschiedenen Hautfarben, Rassen Religionen etc.

Diese Art von Diskriminierung wird bestimmt noch nicht sehr lange kritisiert, denn Geschlechternormen waren bis ins letzte Jahrhundert und sind auch immer noch, ein großes Thema in der Gesellschaft. Wir sind alle damit aufgewachsen und versuchen trotzdem jetzt etwas zu verändern; dass jeder Mensch, egal welches Geschlecht, welche Hautfarbe, Religion, etc. so sein kann, wie er möchte.

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— keine Beschreibung vorhanden —

Erläuterungen zur Video 8

In meinem Film geht es um die ungleiche Behandlung von Dunkelhäutigen, welche sich im Laufe der Zeit nicht geändert hat. Dies wird dargestellt anhand der zwei berühmtesten Opfer von Rassismus: George Floyd und Rosa Parks.

Erläuterungen zur Video 9

In meinem Video geht es um die Diskriminierung gegenüber Frauen. Die Charakterdarstellerin dieses Videos kämpft für Gleichberechtigung der Geschlechter.

Erläuterungen zur Video 10

Ein Mädchen wird aufgrund seiner Figur belacht. Doch der Blick in den Spiegel zeigt: Schönheit kommt von innen und wird nach außen projiziert. Durch das verworfene Vorbild schöpft das Mädchen neues Selbstbewusstsein und sein Herz beginnt wieder für das Mädchen zu schlagen.

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Defying Nightmares

Die bildlich erzählte Geschichte spielt metaphorisch auf die Hass Kultur der USA an. Die Protagonistin rennt als “homo neuter” vor den “Ranken des Bösen” fort. Die Farbe Rot ist hier als Farbe des Hass zu sehen. Ich habe sie bewusst noch nicht vollständig dargestellt, da ich den Flüchtigen symbolisch für die kollektive aller misshandelten Gruppen darstellen wollte. Sei es Dunkelhäutige, Südamerikaner, Frauen oder Homosexuelle, sie alle müssen vor dem Bösen fliehen. Der Grund wieso ich den “homo neuter” immer undetallierter dargestellt habe, ist der, dass ich die degradierenden Strapazen der Anfeindungen in der Gesellschaft verdeutlichten wollte. Die Menschen verlieren durch die Ausgrenzung auch ein Teil Ihrer Identität. Sie werden immer formenloser.

Ich habe mich bei den beiden “Antagonisten” der ersten beiden Szene am Totentanz des Spätmittelalters orientiert. Obwohl sie in den Szenen statisch sind, stehen sie für die Unmenschlichkeit die misshandelte Gruppierungen in den USA oft ertragen müssen. Die “Proud Boys” habe ich gewählt, da sie vor allem aktuell oft in den Nachrichten wiederzufinden sind. Diese Gruppierung stellt sich offen rassistisch dar. Sie sind Teil einer eigentlich gesellschaftlich Überholten Zeit (Bezug auf die Skelette). Den Slogan “Equality Sucks 2020” interpretiert die Wahlplakate Donald Trumps (rassistisch motivierte Politik). Die Höllen ähnliche Höhle steht hier für die Boshaftigkeit dieser “Antagonisten”.

Ich habe die ersten zwei Szenen als Traum dargestellt, da ich aufzeigen wollte wie die Angst vor solchen aktuellen Gestalten unterbewusst in den Köpfen der Betroffenen verankert ist. Die Protagonistin, als Afroamerikanerin hat also dauerhaft diese Gefahr im Hinterkopf. Und genau hier wollte ich den Kontrast setzten. Die Protagonistin, obwohl sie diese Angst verspürt, stellt sich auf die Straße und demonstriert. Ihr Plakatspruch steht dafür, dass sie hofft eines Tages diese Gedanken und Ängste loslassen zu können. Ihr schließen sich immer mehr Menschen aller Gruppierungen an.

Zum Beispiel ist links rechts ein Muslimin im Hijab und links ein körperlich Behinderter. Diese Masse an Menschen drücken die “Ranken des Bösen” zurück.

Mein Ziel ist es zu zeigen, dass Angst vor diesen rassistischen Strömungen stark in den Köpfen der Betroffenen verankert ist. Jeder hat Angst vor Menschen die einen bewusst aus der Gesellschaft drängen, zum Teil sogar mit Gewaltandrohung. Doch will ich auch ausdrücken, dass wenn Menschen zusammentreten und Ihre Unterschiede niederlegen, diese Angst gebrochen werden kann. Deswegen ziehen sich auch am Ende die Ranken zurück und die rote Farbe verschwindet. Der Titel fasst zusammen was ich ausdrücken will: “Die Albträume bekämpfen”. Erst wenn Menschen aufstehen und Ihre Stimme verlauten lassen kann Veränderung geschafft werden. Die Hoffnung ist, dass misshandelte Menschen in der USA irgendwann wieder ohne Angst auf die Straße gehen können, aber auch in Ruhe schlafen können, ohne Albträume von nahenden Gefahren zu haben.

Erläuterungen zur Video 12

In diesem Kurzfilm geht es vor allem um das Thema Angst. Demnach wird sich hier mehr mit der Angst der Frau befasst (dargestellt in blau) als mit der tatsächlichen Gefahr (dargestellt in rot). Denn in vielen Diskussionen wird dieser Aspekt vergessen. Es geht meistens um Zahlen, wie viele Opfer gibt es wirklich? Man rechne sich das mal in Prozente. Wie hoch könnte eine Dunkelziffer sein? Prozente. Aber selten wird sich Gedanken gemacht über die Angst. Denn im Gegensatz zu den Zahlen ist die Angst ein unbestimmter Faktor, der aber immer da ist. Der einen in bestimmten Situationen ergreift, egal wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Übergriffes nun wirklich ist. Der Titel „Auf dem Weg zum Bahnhof um fünf Uhr morgens“ zeigt, dass es sich hier um eine eigentlich normale Situation handelt, eine junge Frau muss morgens mit dem Zug pendeln, dennoch wird es durch die Situation mit den rufenden Männern in der dunklen Straße schnell zu einem Albtraum. Denn sie weiß nicht, was passieren könnte. Aber eines weiß sie: Sie hat Angst.

Erläuterungen zur Video 13

In meinem Video soll der Alltag von Rollstuhlfahrern (und/oder Gehbehinderten) problematisiert werden. Noch immer finden sich an vielen öffentlichen Orten Treppen oder andere unüberwindbare Barrieren, die das alltägliche Leben der angesprochenen Personen erschweren. Auch die psychischen Belastungen, die mit einer solchen Allgegenwärtigkeit von Hindernissen einhergehen, sollen in dem Video veranschaulicht werden.

Erläuterungen zur Video 14

Oft schieben wir Verantwortung auf andere: „Selber schuld“ oder „Andere machen das schon“. Statt auch mal selbst Initiative zu ergreifen. Bevor es zu spät ist.